Holzmerkmale

Als typische Holzmerkmale werden alle Eigenschaften bezeichnet, die die individuelle Gestalt von Holz beschreiben. Die meisten Eigenschaften bilden sich während des Holzwachstums. Viele Merkmale sind baumartenspezifisch, andere können durch die Umwelt geschaffen oder beeinflusst werden. Hier beschreiben wir überwiegend die Merkmale von kesseldruckimprägniertem (KDI) Kiefernholz.
 
Risse / Verformungen
Trockenrisse entstehen durch den Verlust von Flüssigkeit aus feuchtem Material, das an Volumen verliert und schrumpft. Dieses Phänomen tritt zum Beispiel beim Austrocknen von Holz auf. Die Trockenrisse beeinflussen nicht die Stabilität des Holzes und können sich je nach Witterung fast vollständig wieder schließen. Eine typische Holzeigenschaft ist die Volumenveränderung durch Feuchtigkeitsaufnahme bzw. durch Trocknung. Je nach Holzfeuchte können die einzelnen Bauteile unterschiedlich stark schrumpfen. Durch die Kesseldruckimprägnierung hat das Holz immer eine relativ hohe Holzfeuchte, sodass ein nachträgliches "Arbeiten" des Holzes nicht zu vermeiden ist. Während Holz in den Wintermonaten oder bei anhaltender Nässe quillt, wird es sich bei Trockenheit in sich zusammenziehen. Das Phänomen kennen Sie vielleicht von einer Wohnungstür, bei der diese Eigenschaft nicht bedacht wurde: Im Winter lässt sie sich leicht bzw. nur sehr schwer öffnen und schließen. Im Sommer schließt sie nicht perfekt ab, da die Tür plötzlich zu schmal erscheint.
 
 
Farbspiel
Holz ist kein Kunststoff. Durch die individuelle Form, Farbe sowie Maserung entsteht nach der Verarbeitung ein natürliches Farbspiel des Holzes. Da auch die Farbpigmente der Kesseldruckimprägnierung aufgrund der unterschiedlichen Dichte des Holzes nicht gleichmäßig aufgenommen werden, entsteht eine unterschiedliche Farbintensität, die sich in der Regel durch Verwitterung nach einiger Zeit angleicht.
 
Raue Stellen
Auch bei allergrößter Sorgfalt im Herstellungsprozess können raue Stellen und Hobelschläge nicht immer vermieden werden. Besonders im Astbereich und bei Holzfasern, die gegen die Bearbeitungsrichtung verlaufen, können raue Stellen auftreten. Bei Kopfrundungen und Kappschnitten sind wegen der quer zur Holzfaser gerichteten Bearbeitung kleine Faserausrisse möglich.
 
Äste
Äste gehören zum Erscheinungsbild des Holzes und variieren in ihrer Anzahl sowie ihrer Maserung im Holz. Trotz sorgfältiger Qualitätskontrolle können gelegentlich ausfallende Äste, z.B. infolge trockenen Wetters, nie ganz vermieden werden und stellen keine Qualitätsminderung dar.
 
Markröhre
Die Markröhre ist die zentrale Röhre im Baumstamm innerhalb des ersten Jahrringes. Sie weicht durch die dunklere Farbe sowie ihre Struktur vom umgebenden Holz ab. Bei der Verarbeitung des Holzes kann diese ganz oder teilweise sichtbar werden. Dieses Merkmal gehört zum natürlichen Erscheinungsbild des Holzes.
 
Harzaustritte
Harz auf einer Nadelholz-Oberfläche ist völlig normal und unvermeidbar. Es kann auch Monate nach der Verarbeitung austreten und ist kein Mangel, sondern eine Holzeigenschaft. Frische Stellen können mit Terpentin entfernt werden. Wenn das Harz schon verwittert ist, kann es mit einem Spachtel beseitigt werden.
 
Schimmel / Stockflecken
Schimmel oder Stockflecken können entstehen, wenn das noch feuchte, imprägnierte Holz bei warmer Witterung nicht ausreichend belüftet wird. Häufige Ursachen sind: Lagerung in geschlossenen Räumen oder vollständige Abdeckung ohne ausreichende Belüftung. Schimmelpilze legen sich zum Glück nur auf die Oberfläche des Holzes. Sie zerstören weder das Holz noch beeinträchtigen sie die Stabilität. Leichten Schimmel können Sie mit Essig oder Alkohol entfernen. Besprühen, 30 Minuten einwirken lassen und dann abwaschen. Stärker befallene Stellen lassen sich mit einem chlorhaltigen Haushaltsreiniger (z. B. DanKlorix) entfernen.
 
Grüne Flecken / Imprägnation
Auf der Holzoberfläche sind häufig kleine grüne Punkte zu sehen. Hierbei handelt es sich um harmlose Salzkristalle, die sich auf der Oberfläche mit Harzanteilen aus dem Holz verbinden. Diese Stellen wittern mit der Zeit ab. Hinweis: Bei einer Tauchimprägnierung bilden sich solche Salzausblühungen nicht. Deshalb können die Salzkristalle auf der Oberfläche als Qualitätsmerkmal für eine sorgfältige Kesseldruckimprägnierung gewertet werden.
 
Quellen und Schwinden / Maßunterschiede
Eine typische Holzeigenschaft ist die Volumenveränderung durch Feuchtigkeitsaufnahme bzw. durch Trocknung. Dadurch können sich Stärke und Breite des Holzes deutlich verändern – die Länge nur gering. Durch das Einbringen der schützenden Imprägnierlösung wird unser kesseldruckimprägniertes Holz mit hoher Holzfeuchte ausgeliefert. Je nach Witterung – Sonne oder Regen - entweicht die Feuchtigkeit schnell oder langsam. Im Volksmund sagt man: „Das Holz arbeitet“. Toleranzen bei den Holzmaßen sind daher ganz natürlich und kein Mangel.
 
Reinigung von kesseldruckimprägniertem Holz
Für die Reinigung reicht der Gartenschlauch oder der Hochdruckreiniger mit einem milden Strahl und klares Wasser. Vorsicht: Bei starkem Strahl wird die Oberfläche beschädigt. Bei hartnäckigen Flecken empfehlen wir eine weiche Bürste und warme Seifenlauge.
Unsere Empfehlung an Sie:
Das Holz ist durch die Kesseldruckimprägnierung ausreichend geschützt. Sie können es ergrauen lassen oder farbig behandeln, allerdings erst dann, wenn das Holz richtig trocken ist. Verwenden Sie als Pflegeanstrich nur offenporige Holz-Lasuren. Um eine Schimmelbildung zu vermeiden, ist bei der Zwischenlagerung stets auf eine ausreichende Belüftung zu achten, so dass eine Lagerung in einem geschlossenen Raum (z.B. Garage) nicht zu empfehlen ist. Das Holz darf nicht luftdicht verpackt werden.